Brandschutz Lexikon

Entstehungsbrand (Definition, Merkmale & Bekämpfung)

Was ist ein Entstehungsbrand?

Als Entstehungsbrand wird die Anfangsphase eines Feuers bezeichnet. In diesem Stadium ist das Feuer noch klein und auf einen begrenzten Bereich beschränkt. Oft sind nur Materialien am Glimmen oder es schlagen erste Flammen. Typische Auslöser sind defekte elektrische Geräte, vergessene Herdplatten, unbeaufsichtigte Kerzen, glimmende Zigarettenreste oder überlastete Steckdosen. Auch Funken bei handwerklichen Arbeiten oder chemische Reaktionen können einen Entstehungsbrand verursachen. Besonders gefährlich sind Fettbrände, die in Küchen entstehen können und mit Wasser keinesfalls gelöscht werden dürfen.

Welche Merkmale kennzeichnen einen Entstehungsbrand?

Ein Entstehungsbrand unterscheidet sich durch bestimmte Eigenschaften von einem ausgedehnten Feuer:

  • Begrenzte Ausbreitung: Der Brand bleibt zunächst auf ein Objekt oder einen kleinen Bereich beschränkt.

  • Geringe Hitze- und Rauchentwicklung: Zwar ist die Temperatur zu Beginn noch erträglich, der Rauch ist jedoch hochgiftig und darf nicht unterschätzt werden.

  • Einfache Löschmöglichkeiten: In der Frühphase lässt sich ein Entstehungsbrand oft mit Wasser, Feuerlöschern oder speziellen Löschsprays eindämmen.

  • Frühe Erkennbarkeit: Rauchmelder oder aufmerksames Verhalten ermöglichen ein schnelles Eingreifen.

Wie entsteht ein Brand?

Damit ein Feuer entstehen kann, sind drei Grundvoraussetzungen erforderlich:

  1. Brennbarer Stoff

  2. Sauerstoff in ausreichender Menge

  3. Zündenergie – z. B. Wärme, Funken oder offenes Feuer

Manche Fachquellen ergänzen noch das richtige Mischungsverhältnis von Luft und brennbarem Stoff als weitere Bedingung.

Suchen Sie nach Schulungsmöglichkeiten für Ihr Unternehmen?

Brandschutztrainer Tobias Jakobs
Brandschutztrainer Michael Fahr

Suchen Sie nach Schulungsmöglichkeiten für Ihr Unternehmen?

Die Brandschutz Trainer

Wie sollte man bei einem Entstehungsbrand reagieren?

Ein Entstehungsbrand erfordert umsichtiges und entschlossenes Handeln. Die wichtigsten Schritte sind:

  1. Ruhe bewahren und die Situation einschätzen.

  2. Feuerwehr alarmieren, auch wenn das Feuer klein erscheint.

  3. Menschen warnen und ggf. Evakuierungen einleiten. Hierbei übernehmen Evakuierungshelfer eine entscheidende Rolle, da sie Mitarbeitende und Besucher sicher aus dem Gebäude führen.

  4. Nur löschen, wenn es gefahrlos möglich ist – mit geeignetem Löschmittel und stets mit Blick auf den Fluchtweg.

  5. Eigene Sicherheit beachten: dichter Rauch, Hitze und ungeeignete Löschmittel können lebensgefährlich sein.

Wann wird ein Entstehungsbrand gefährlich?

Bleibt ein Entstehungsbrand unbehandelt, entwickelt er sich rasch weiter. Finden die Flammen neue Nahrung, steigt die Temperatur sprunghaft, Rauch wird dichter, und es kommt schnell zu einem Zimmer- oder Vollbrand. Ab diesem Zeitpunkt sind mobile Löschgeräte nicht mehr ausreichend und der Brand kann nur noch von der Feuerwehr bekämpft werden.

Welche Rolle spielen Brandschutzhelfer und Brandschutzbeauftragte?

Damit Entstehungsbrände erfolgreich eingedämmt werden können, ist eine klare Aufgabenverteilung wichtig:

  • Brandschutzhelfer sind speziell geschulte Personen im Betrieb, die wissen, wie man Feuerlöscher sicher anwendet und welche Maßnahmen im Notfall zu treffen sind. Sie leisten Erste Hilfe bei der Brandbekämpfung und unterstützen die Evakuierung.

  • Brandschutzbeauftragte haben eine übergeordnete Funktion. Sie entwickeln und überwachen Brandschutzkonzepte, sorgen für regelmäßige Schulungen und stellen sicher, dass Feuerlöscher, Löschdecken oder Alarmanlagen jederzeit einsatzbereit sind.

Warum ist die richtige Brandbekämpfung so wichtig?

Statistiken zeigen, dass viele größere Brände auf unzureichend gelöschte Entstehungsbrände zurückzuführen sind. Positiv ist, dass ein Großteil der kleinen Brände durch schnelle Maßnahmen erfolgreich eingedämmt werden kann – vorausgesetzt, es stehen geeignete Löschmittel bereit und Personen wissen, wie sie damit umgehen müssen.