Brandschutz Lexikon

Fettbrand (Definition, Entstehung & Maßnahmen)

Was ist ein Fettbrand?

Ein Fettbrand entsteht, wenn Speisefette oder -öle so stark erhitzt werden, dass sie ihren Brennpunkt überschreiten und sich selbst entzünden. Solche Brände treten häufig in Küchen auf, sei es in privaten Haushalten oder gastronomischen Betrieben. Aufgrund der besonderen Gefahren sind sie der Brandklasse F zugeordnet.

Wichtig: Ein Fettbrand darf niemals mit Wasser gelöscht werden. Richtiges Verhalten und vorbeugende Maßnahmen sind entscheidend, um lebensgefährliche Fettexplosionen zu verhindern.

Wie genau entsteht ein Fettbrand?

Wird Fett oder Öl stark erhitzt, beginnt es zu sieden und schließlich zu rauchen. Die dabei entstehenden feinen Partikel besitzen eine große Oberfläche und reagieren leicht mit Sauerstoff. Dadurch kann sich das Dampf-Luft-Gemisch selbst entzünden. Neben Töpfen oder Pfannen können Fettbrände auch in Fettfiltern und Dunstabzugshauben entstehen, wenn sich dort kleinste Fettpartikel ablagern.

Warum ist ein Fettbrand so gefährlich?

Das große Risiko liegt in der extremen Hitze: Brennendes Fett erreicht Temperaturen von über 1000 °C. Ein Löschversuch mit Wasser führt unweigerlich zu einer Fettexplosion. Dabei verdampft das Wasser schlagartig, reißt brennendes Fett mit sich und verteilt es in feinste Tröpfchen. Aus nur einem Liter Wasser entstehen dabei bis zu 1700 Liter Wasserdampf – mit dem Ergebnis einer meterhohen Feuersäule, die ganze Küchen in Brand setzen kann.

Wie darf ein Fettbrand nicht gelöscht werden?

  • Kein Wasser: Schon kleine Mengen führen zu einer explosionsartigen Ausbreitung.

  • Keine Löschdecken: Diese können durchbrennen oder beim Herausziehen brennendes Fett verteilen.

  • Keine Pulver- oder CO₂-Löscher: Diese sind ungeeignet, da ein Wiederaufflammen nicht ausgeschlossen ist, wenn die Löschmittelkonzentration nachlässt.

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Wie kann man einen Fettbrand sicher löschen?

  • Bei kleinen Flammen sofort die Sauerstoffzufuhr unterbrechen, z. B. durch einen trockenen Deckel oder ein Backblech.

  • Kochgefäß vom Herd ziehen und geschlossen abkühlen lassen.

  • Falls vorhanden, spezielle Fettbrandlöscher der Brandklasse F verwenden. Diese bilden eine Sperrschicht über dem Fett, kühlen es herunter und verhindern ein erneutes Aufflammen.

Welche vorbeugenden Maßnahmen sind sinnvoll?

  • Fett und Öl nicht überhitzen, Geräte mit automatischer Temperaturregelung nutzen.

  • Keine defekten Geräte weiterverwenden.

  • Dunstabzugshauben und Fettfilter regelmäßig reinigen.

  • Stets einen passenden Deckel griffbereit haben.

  • In Betrieben: Brandschutzbeauftragte sollten regelmäßige Unterweisungen durchführen. Brandschutzhelfer können geschult werden, damit sie im Ernstfall sofort und richtig reagieren.

Was tun im Ernstfall?

Wenn der Brand nicht mehr kontrollierbar ist:

  • Sofort die Feuerwehr über die Notrufnummer 112 alarmieren.

  • Türen und Fenster schließen, Nachbarn warnen und die Wohnung verlassen.